Diese banale Erkenntnis zeigte das ganze Dilemma unserer U17 im vergangenen samstäglichen Heimspiel gegen Einheit Mitte. Jeder, der nicht beim Spiel war, würde sich beim Endergebnis von 1:3 denken, dass dieses Spiel eine klare Sache für die Gäste war. Falscher könnte man mit dieser Einschätzung jedoch nicht liegen.
Nach einer starken Anfangsphase durch die Mitte-Spieler und der damit verbundenen schnellen Führung, nahmen die Kickers nicht nur das Zepter in die Hand, sondern erspielten sich auch Großchance um Großchance. Allein sechs vergebene Riesen zählte man in Halbzeit Eins; am Ende des Spiels sollten es weit über 15 sein. Selbst den Verlust unseres an diesem Tage formstarken Mittelfeldregisseurs gegen Ende der ersten Halbzeit verkrafteten die Hausherren. Immer wieder gelang ihnen der Durchbruch durch die letzte Reihe der Gegner; doch jedes Mal brachten sie den Ball nicht über die Linie. Egal, ob man knapp am Tor vorbeischoss, den Außenpfosten traf, den Torwart als letzte Bastion anschoss oder die Freilaufenden vorm fast leeren Tor übersah: Ein Torerfolg stellte sich nicht ein. Ein einziger Kickers-Spieler hatte zwölfmal nur noch den Keeper vor sich. Überwunden hat er ihn erst in der Nachspielzeit. Dass Einheit Mitte mit ganzen drei Kontern im zweiten Durchgang in der Schlussphase auf 0:3 erhöhen konnte, war entweder der Beweis für deren kaltschnäuzige Effizienz, oder die Fußballgötter spielten eine neue Runde „Ist das noch zu überbieten?“
Am Ende der Partie hörte man die üblichen Fußballweisheiten, dass „Fußball manchmal grausam“ oder eben „ein Ergebnissport“ sei. Vor allem aber meist unberechenbar. Ich glaube behaupten zu können, dass wir deshalb dieses Spiel so lieben. Vielleicht nicht am Samstag, direkt nach dem Abpfiff. Aber generell schon. Das Schönste dabei ist: Spielerisch konnte man unserer B-Jugend absolut nichts vorwerfen. Und darauf lässt sich doch hervorragend aufbauen…