Unsere U17 gewann gestern nach intensivem Spiel mit 6:3 n.V. gegen die SpG Pillnitz/Schönfeld/Loschwitz und steht verdient im Viertelfinale des Dresdner Stadtpokals. Dabei hielt diese Partie gegen den Stadtoberligisten, was sie versprach und hatte für die Zuschauer so ziemlich alles zu bieten, was diesen Wettbewerb so spannend macht.
Bei sonnigem Herbstwetter begann die Partie, und von Anfang an war klar, dass sich hier zwei etwa ebenbürtige Mannschaften treffen. Beide Teams standen gut und ließen am Anfang wenig zu. So waren auch Torchancen Mangelware, bis die Kickers mit 1:0 in Führung gingen (11.). Paul Engler hatte nach einem Freistoß abgestaubt und den Ball aus Nahdistanz im linken Eck untergebracht. Die Gäste drückten dennoch gleich wieder auf den Ausgleich, und uns gelang es vorerst nicht, durch die dichtgestaffelte Hintermannschaft der Schwarzen hindurchzukommen. Ein weiter Ball von Markus auf den startenden Askhab brachte dann dennoch das 2:0. Letzterer brachte die Kugel mit einem Heber über den herauseilenden Schlussmann im Netzt unter (36.).
Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung ging es dann in den zweiten Durchgang. Wir wollten unser sicheres Spiel beibehalten und die Führung dennoch weiter ausbauen. Dies gelang auch vorerst. Nach schönem Diagonalpass von Kien konnte Moritz den Ball am Torwart vorbei ins linke Eck heben, und es stand 3:0 (52.). Was danach passierte, ist wohl dem Charakter des Wettbewerbs geschuldet. Denn auf einmal drehten die Ostdresdner auf, und wir waren nicht mehr so präsent. So konnten diese das 3:1 erzielen (58.), weil wir einen Querpass vorm Tor leider etwas unglücklich für den Torschützen auflegten. Was danach kam, spottet eigentlich jeder Beschreibung. Ein Spieler der Gäste verletzt sich in der Nähe einer unserer Eckfahnen während des eigenen Ballbesitzes. Wir gelangen in Ballbesitz, währenddessen sich der Spieler aufs Feld legt. Wir gelangen mit der Kugel vor das gegnerische Tor, Rojhat ist frei vor dem Keeper und kann abschließen. Doch kurz bevor er zum 4:1 einschießt, unterbricht der Schiedsrichter die Partie, um den 80 Meter entfernt liegenden Spieler behandeln zu lassen. Gelinde gesagt, war diese Entscheidung etwas unglücklich, darüber waren sich alle Beteiligten und die Zuschauer einig. Somit blieb die Vorentscheidung aus, denn die Gäste gaben alles, um doch noch heranzukommen. Das schafften sie, indem sie drei Minuten vor Schluss das 3:2 erzielten (77.). Und dann kam, was kommen musste: In der Schlussminute erhalten die Gäste einen umstritttenen Elfmeter zugesprochen. Diesen pariert Oskar hervorragend, die anschließende Flanke köpft ein Gegner übers Tor und ca. 15 Zentimeter über Oskars Handschuhe hinweg (schön, dass es Video gibt) ins Aus. Es gibt dennoch einen Eckstoß, der ja keiner war. Und diesen nickt der Gästestürmer an die Lattenunterkante und ins Tor (80. +4). 3:3 – kannste dir nicht ausdenken!
Nun ging es also doch in die Verlängerung, und diese hatten wir wieder voll im Griff. Kapitän Gotti schwor nochmals alle Spieler ein, alles zu geben, damit es nach dem Spiel nichts mehr zu diskutieren gibt. Und so gingen wir ans Werk. Bereits in der 85. Minute spielte Dori auf Rojhat, der zwei Gegner narrte und den Ball auf den völlig freistehende Philipp ablegte. Und dieser jagte die Murmel zum 4:3 ins linke Eck. Grenzenloser Jubel – aber noch jede Menge Spielzeit. Dennoch hatten wir nun endgültig die Dominanz auf unserer Seite – jegliche Nervosität war abgelegt. Und auch, wenn so mancher Spieler schon auf den Felgen fuhr und auf dem Zahnfleisch kroch – wir brachten das Ding nicht nur über die Linie, sondern schossen noch zwei wunderschöne Tore. Das 5:3 erzielte Rojhat nach Steilpass von Philipp und ließ sich dabei auch vom Festhalten durch den Gegenspieler nicht aus der Ruhe bringen (92.). Den Schlusspunkt setzte ebenfalls er, nachdem er eine Kopfballverlängerung Theos erlaufen und den Torwart umkurvt hatte (95.).
Somit konnten sich alle nach dem Schlusspfiff glücklich in die Arme fallen. Dieses Spiel war eine Riesennummer. Den Gegnern geben wir unseren ehrlichen Respekt, weil sie sich niemals aufgaben und zwischendurch stark zurückkamen. Doch unsere Jungs waren am Ende abgezockter uns starteten in der Überlänge eines epischen Herbstfilmes noch ein riesiges Comeback! Dafür unser Kompliment, vor allem, weil die meisten bis zur Erschöpfung alles gegeben haben. Ihr macht uns stolz!
Gegner im Viertelfinale am 14. Dezember wird der Gewinner der Partie Blau/Weiß Zschachwitz gegen TSV Cossebaude. Wir freuen uns drauf!
Tore: Engin (2), Engler, Aziev, Husseck, Ertelt