ESV Dresden vs. FV Löbtauer Kickers: 6:2 (3:1)
Zuschauer: 20 / Schiedsrichter: Frank Kiesewalter
Nach dem überzeugenden ersten Saisonsieg am vergangenen Spieltag gegen Strehlen reisten die Kickers mit breiter Brust zum ESV Dresden ins benachbarte Cotta.
Mit den Eisenbahnern wartete bei strahlendem Sonnenschein eine hohe Hürde auf die Mannschaft von Trainer Köhler, hatte der ESV bislang doch jedes seiner Punktspiele in meist souveräner Manier gewinnen können. Die Kickers waren jedoch fest gewillt diese Serie zu brechen und die gute eigene Leistung vom vergangenen Wochenende zu bestätigen. Im eingespielten 4-4-3-System rückte Kapitän Paul P. in die Innenverteidigung neben Markus, flankiert von den Außenverteidigern Julius und Attila. Auf der Sechs sollte Nico für Stabilität sorgen, während die beiden 8er Lukas und Paul P. das eigene Spiel mit kreativen Momenten beleben sollten. Aus einer stabilen Verteidigung erhofften sich die Kickers den Tabellenführer selbst mit spielerische Akzenten zu überraschen oder durch Umschaltsituationen das Offensivtrio um Mohammed, Clemens R. und Max in Szene zu setzen.
Dieses Vorhaben endetet bereits in Minute 3 abrupt. Ein Misslungener Rückpass ließ den zu statisch agierenden Abwehrverbund mit ratlosen Mienen zurück und den Toptorjäger der Eisenbahner auf das Tor von Erik zulaufen, der gegen den präzisen Abschluss machtlos war. In der Folge war den Kickers die Unsicherheit deutlich anzumerken. Zwar versuchte man mit spielerischen Mitteln ins Spiel zu finden und hatte durch Clemens R. nach feinem Solo eine vielversprechende Möglichkeit, technische Fehler verhinderten aber immer wieder eine Spielverlagerung in die gefährlichen Zonen des Gegners. Der ESV dagegen agierte mit Selbstbewusstsein und Sicherheit, ließ den Ball gut laufen und verdiente sich ein spielerisches Übergewicht, ohne dabei aber in der Anfangsviertelstunde wirklich zwingende Torchancen zu kreieren.
Doch frei nach dem Motto „Die Henne legt sich selbst ein Ei“, waren es bei den Kickers an diesem Sonntag gleich derer „zwei“. In der 15. Minute luden sie die Eisenbahner ein zweites Mal zum Jubeln ein. Nach einem Rückpass missglückte Erik die Ballannahme und er wusste sich gegen den herbeistürzenden Stürmer nur noch mit einem Foul zu helfen. Elfmeter, 0:2 und den Anhängern der Grün-Weißen schwante Böses.
Dagegen helfen konnten jetzt nur noch (mehr) Kaltgetränke und die Moral, die in den Jungs von Trainer Köhler steckt. Und ähnlich zu den vergangenen Partien wurden die Zuschauer nicht enttäuscht.
Die Kickers kämpften sich zurück ins Spiel. Nach einem Eckball von der linken Seite stieg Markus zum Kopfball hoch, verlängerte den Ball an den langen Pfosten, wo Mohammed zum Anschlusstreffer abstaubte (16. Min.). In der Folge biss sich die Mannschaft in die Zweikämpfe, verteidigte aufopferungsvoll und ließ den Ball laufen. Leider fehlte es der Mannschaft aber weiterhin an offensiver Durchsetzungskraft, was zugegebenermaßen aber auch dem an diesem Tage sehr spielstarken und souveränen Gegner geschuldet war. Seine Qualität zeigte der ESV in Minute 31, als sich die Eisenbahner gut über die rechte Flanke kombinierten und die präzise Rückgabe in den Rückraum verwerten konnten.
Alter Abstand wieder hergestellt, doch zum Pausentee waren sich die Kickers einig. Hier geht noch was.
Frisch gestärkt zeigten sich die Kickers zu Beginn des zweiten Durchgangs auch deutlich verbessert, was die Spielanteile betrifft. Der ESV schaltete einen Gang herunter und überließ der Mannschaft größere Räume im Mittelfeld, die immer besser und sicherer bespielt wurden. Dadurch konnte auch die Offensive besser mit eingebunden werden und die Kickers erspielten sich mehrere gute Torraumszenen. Eine davon wusste Max zu nutzen, als er einen feinen Schnittstellenpass aufnahm, den Ball über den heranstürzenden Verteidiger hob und platziert zum erneuten Anschluss verwertete (58. Min.).
In der Schlussviertelstunde mobilisierten die Kickers nochmal alle Kräfte, um doch noch einen Punkt beim Klassenprimus zu entführen. Doch ein Konter in der 86. Minute besiegelte die Niederlage. Der Toptorjäger des ESV überlief Markus mit flinken Beinen und umkurvte schließlich noch Erik, um den Ball ins verwaiste Gehäuse zu schieben.
Die restliche Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Die Kickers ließen die Köpfe hängen und luden den Gegner nahezu ohne Gegenwehr zum Toreschießen ein. Endergebnis 6:2 für den ESV. Ärgerlich, nicht nur weil das Ergebnis dem Spielverlauf nicht entsprach, sondern weil Körpersprache und Spieldisziplin in den letzten Minuten dem Charakter dieser Kickers – Mannschaft nicht im Geringsten gerecht wird. Trotz alledem eine letztlich verdiente Niederlage gegen einen Gegner, der wohl in absehbarer Zukunft eine Liga höher spielen wird. Für die Kickers gilt es jetzt den Mund abzuputzen und am kommenden Spieltag gegen die SG Gittersee über volle 90 Minuten an den letzten Heimspieltag anzuknüpfen, um schnellstmöglich die wichtigen Zähler im Abstiegskampf zu sammeln.
Aufstellung: Eric – Attila – Markus – Paul P. – Julius – Nico – Lukas – Paul R. (88. Leon) – Mohammed (73. Tim) – Clemens R. (63. Ricardo) – Max
Tore: Mohammed (16´); Max (58´)