31.10.20 FV Löbtauer Kickers 93 – TSV Cossebaude 1:0 (0:0)
Das Goldene Tor fiel spät, sechs Minuten vor Schluss. Und es konnte auch nur so fallen: Nachdem ausnahmsweise mehrere Kickers-Spieler am Ball waren, ohne diesen gleich wieder zu verlieren, spielt Friedrich Bayer den startenden Philipp Ertelt durch die Schnittstelle an. Der Gäste-Verteidiger will retten, was kaum noch zu retten ist und grätscht unseren Stürmer von hinten um. Erst dadurch springt der Ball vor die Füße des mitgelaufenen Kickers-Kapitäns Dorian Schubel, welcher die Kugel ins halbleere Tor drischt. Cossebaude, um den fälligen Strafstoß herumgekommen, nun kurz vor Partieende im Rückstand. Nun folgt bis zur langen Nachspielzeit das Anrennen der Gäste, und wir haben Glück, nicht doch noch den Ausgleich zu kassieren. Doch der beim langen Freistoß durchgerutschte Ball wird von Markus Krell noch auf der Linie geklärt.
Am Ende gewinnen die Kickers ein Spiel, von dem man nicht weiß, was man von ihm halten soll. Die Gäste kamen mit der Maxime, durch taktisch kluges Stellungsspiel die Kreativabteilung der Kickers zur Wirkungslosigkeit zu verurteilen, was auch größtenteils gelang. Was dennoch durchkam, wurde Beute eines überragend haltenden Willi Kaltschmidt. Er hatte seine größte Rettungstat, als er einen harten Schuss aus der Drehung, von Moritz Husseck aufs Tor katapultiert, noch über die Latte lenken konnte. Die Möglichkeiten der Gäste machte unsere gemeinschaftlich gut arbeitende Hintermannschaft zunichte, auch wenn man dennoch hier und da den Atem anhalten musste.
Generell bewegte sich das Spiel auf schwächerem Niveau. Viele Fehlpässe, viele Unterbrechungen. Von außen wurde viel Unruhe ins Spiel gebracht. Wir haben nicht mehr mitgezählt, wie oft der netterweise eingesprungene, aber später auch etwas überreizte Schiedsrichter den Gästetrainer zur Ruhe bringen musste. Generell schienen die Gäste nach ca. 20 Minuten das geordnete Fußballspielen ganz eingestellt zu haben. Es hieß vor allem: dicht stehen, Mittelfeld eng halten und dann mit dem langen Ball die Stürmer schicken. Das kann man so machen, und das ist legitim. Bei unserer Mannschaft muss man trotz des Sieges bemängeln, dass sie ein bisschen ideenlos agierte und viel zu oft auch zum Langholz griff. Das können wir wesentlich besser, aber der Gegner machte es uns eben nicht leicht.
Eines hatten unsere Jungs aber nicht verloren: Die Gewissheit, dass wir das benötigte Tor noch schießen und damit die Geduld, auf den richtigen Augenblick zu warten. Er kam kurz vor Schluss und es war ein bisschen die Entschädigung und Belohnung für das anstrengende Spiel bis dahin. Fazit: Die Kickers gehen mit blütenreiner Weste (4 Spiele, 4 Sieg, 1 Gegentor) in die nächste Coronapause. Die Qualifikation zur Meisterrunde der Stadtoberliga sollte damit beim ausstehenden Restprogramm fast sicher sein. Wann jedoch wieder Fußball gespielt werden kann und wie das Ganze dann weitergeführt wird, steht derzeit in den Sternen.
Tor: Schubel
Fotos übernommen vom TSV Cossebaude (fussball.de)