Wie ist die Lage bei der Ersten kurz vor Saisonbeginn? Um das herauszufinden, traf sich unser Reporter Samuel Thomas mit Cheftrainer René Prescher zum Interview:
ST: Hallo René, herzlichen Glückwunsch an Deine Mannschaft und Euch als Trainerteam zum verdienten Aufstieg! Wie hat sich dieser Erfolg gleich in der ersten Saison angefühlt?
RP: Danke für die Glückwünsche! Natürlich ist es großartig, gleich im ersten Jahr eine Liga höher zu klettern. Wir haben uns am Ende in der Meinung bestätigt gefühlt, dass die Mannschaft von Anfang an das Potential dazu hatte.
ST: Was war das sportliche Erfolgsrezept?
RP: Wir haben viele gut ausgebildete Spieler, die weiterhin lernbereit sind und bei jedem Einsatz brennen. Da spürst du auch am Rand des Feldes diese extreme Leidenschaft fürs Kicken. Das Sahnehäubchen dieser Mannschaft ist aber die Verschworenheit auf und neben dem Platz. Die haben echt viel Spaß miteinander. Und am Ende hatten unsere Jungs wohl auch die besseren Nerven.
ST: Inwiefern weit hat Euch das direkte Duell zum Derby- und Platzgegner FV Hafen noch einmal extra angetrieben?
RP: Als erstes schaut man ja auf die eigene Mannschaft, will jedes Spiel gewinnen und möglichst weit genug oben landen. Da ist es erst einmal egal, wie die Konkurrenz heißt. Aber ich gebe zu, dass dieses Fernduell eine besondere Würze hatte. Beide Teams haben teilweise wochenlang Spiele im Gleichschritt gewonnen, und jeder wartete auf den Ausrutscher des anderen.
ST: Welches Spiel war rückblickend Euer Bestes in der vergangenen Saison und wieso?
RP: Mein Favorit ist immer noch das Hinspiel gegen Lockwitzgrund, weil an diesem Tag einfach alles geklappt und gestimmt hat. Emotional die tollste Partie war aber der Sieg gegen die Zweite von Dobritz, mit der am vorletzten Spieltag der Aufstieg geschafft wurde. Da brach sich eruptiv einiges Bahn.
ST: Was sind neben der Leidenschaft Eure größten Stärken und woran müsst Ihr noch arbeiten?
RP: Wie bereits erwähnt, ist der Teamgeist ein großes Pfund, mit dem wir wuchern können. Unsere größte fußballerische Stärke ist sicherlich das Positionsspiel mit dem Ball. Den haben wir einfach gern in unseren Reihen. Arbeiten müssen wir vor allem am Verteidigungsverhalten und an der Torausbeute. Die war, gemessen an den Chancen, in der vergangenen Saison zu gering.
ST: Nun dürft Ihr in der kommenden Saison in der Stadtliga A mitstreiten. Wie schätzt Du das Niveau ein? Welche „besonderen“ Kaliber kommen auf Euch zu?
RP: Die Stadtliga A ist mit einigen Traditionsvereinen und ambitionierten zweiten Mannschaften höherklassiger Vereine bestückt. Insofern erwarten wir das Niveau naturgemäß höher als in Stadtliga B. Auch hier liegt die Wahrheit aber auf dem Platz. Wenn die ersten Spieltage vergangen sind, wissen wir mehr – auch, wo wir uns einzuordnen haben. Für uns gilt es erst einmal, in der Liga anzukommen.
ST: Auf dem Trainingsplatz konnte man schon einige neue Gesichter sehen. Mit wem verstärkt Ihr Euch? Wen musstet Ihr leider verabschieden?
RP: Wir hatten zwei Vereinsabgänge zu verzeichnen: Mit Lucas Töpfer ist ein Leistungsträger nach einem Jahr wieder nach Sangerhausen zurück, und Dorian Schubel wird demnächst in Jena studieren und dort weiter Fußball spielen. Dies ist nach 11 Jahren Vereinszugehörigkeit schon ein herber Verlust.
Dem stehen bisher acht Neuzugänge gegenüber, da wir den Kader gegenüber der letzten Saison etwas vergrößern wollten. Darunter sind sowohl erfahrene Führungsspieler als auch Jungs, die wir nach einer Pause wieder für den Fußball gewinnen konnten. Besonders freut mich, dass es erneut drei Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs in den Kader der Ersten geschafft haben, davon zwei als Rückkehrer aus Leistungszentren.
ST: Was sind Deine Gedanken zum Pokalgegner TSV Rotation Dresden 2?
RP: Das ist eine erfolgsverwöhnte Truppe mit exzellent ausgebildeten Spielern, da braucht man sich nichts vorzumachen. Es ist gut vorstellbar, dass sie als ehemaliger Meister der Stadtliga C nun auch die B dominieren. Aber die Pokalqualifikation ist noch eine Weile hin. Im Moment ist es für uns wichtig, gut in die Vorbereitung zu starten.
ST: Nun war bei Euch am 12.07. offizieller Trainingsauftakt. Worauf wird der Fokus in der Vorbereitung liegen?
RP: So vielfältig wie das Fußballspiel selbst wird auch die Vorbereitung sein. Wir werden sicherlich den athletischen Anteil erhöhen und generell unseren Spielstil ausbauen. Und wir werden Augenmerk darauf legen, dass die Neulinge schnell Teil des Ganzen werden. Darüber hinaus gibt es keinen speziellen Fokus.
ST: Welche Testspiele sind geplant?
RP: Wir haben schon zwei Spiele schon hinter uns, die wir deutlich gewinnen konnten. Nächste Woche, am 06.08., spielen wir gegen Sachsenwerk. Und dann folgt ja schon der erste Spieltag, wo es gleich im Platzderby gegen Hafen geht.
ST: Ich bedanke mich für dieses Interview und wünsche Euch viel Erfolg.
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