Der gestrige Tag war ein großer für unsere C1-Junioren. In einem hart umkämpften Halbfinale des Dresdner Stadtpokals schlug man den aktuellen Tabellenführer der Stadtoberliga Blau/Weiß Zschachwitz mit 2:1. Und obwohl die Kickers-Mannschaft mit vielen 2004ern gespickt ist, die schon vor zwei Jahren in der D-Jugend den Stadtpokal gewonnen haben, ist dies keine Selbstverständlichkeit. Denn die Vorzeichen standen ungewohnt ungünstig.
Unsere Westdresdner mussten auf zwei ihrer „Schlüsselspieler“ verzichten, zudem waren einige Spieler angeschlagen. Die Zschachwitzer hingegen konnten Ihren kompletten Kader auf den Kunstrasen bringen. Und wir sprechen hier immerhin von einem Team, dass nicht nur aktuell die Stadtoberliga Dresden anführt, sondern vergangene Woche überhaupt erstmals eine Saisonniederlage hinnehmen musste. Im Moment liegen sie punktgleich mit Laubegast vier Punkte vor unseren Kickers.
So galt es, sich für das Halbfinale etwas einfallen zu lassen. „Wir wissen, dass vor allem das schnelle Vertikalspiel auf die starken Stürmer, welches die Blau-Weißen praktizieren, schwer zu verteidigen ist. Also galt es, vor allem nicht ‚ins offene Messer‘ zu laufen“, so Trainer René Prescher. Zudem hatte man natürlich auch einen Plan, vorn selbst erfolgreich zu sein, ohne dem Gegner Räume fürs Umschaltspiel anzubieten. Und dieser Plan ging auf. Bereits in der ersten Hälfte hatten die Ostdresdner gerade einmal eine zwingende Torchance – ein Abseitstor, welches vom guten Schiedsrichter zu Recht nicht gegeben wurde.
„Beeindruckend war, dass die Spieler die taktischen Vorgaben eins zu eins umgesetzt haben“, freut sich Co-Trainer Andy Kramer. „Sie dürfen sich nun zu Recht feiern. Das war eine großartige Teamleistung!“.
Am Ende entschieden technische Klasse, Genauigkeit und auch ein bisschen die Schnelligkeit das an Torchancen arme Spiel. Es war Alexander Gemünde vorbehalten, in der zweiten Hälfte sein erstes Saisontor ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel zu erzielen (1:0, 50. Minute). Er schloss nach Zuspiel von Rojhat Engin per Innenseitstoß perfekt ins äußerste rechte Eck ab. „Ich dachte tatsächlich, Zschachwitz’ Torhüterin hält den locker. Aber ich habe ihn wohl doch zu genau platziert“, so der Torschütze.
Nach dem Ausgleich durch Christoph Eberlein (60.), der einen scharfen Steilpass noch in die lange Ecke abfälschte, war es ein echter Kraftakt für unsere Jungs, doch noch das entscheidende Tor zu erzielen. Zum Matchwinner wurde Rojhat Engin, nach Verletzung und Rotsperre zurückgekehrter Flügelflitzer. Der schnellste Mann auf dem Platz erlief einen Querschläger in der gegnerischen Hälfte, umkurvte noch die herauseilende Torhüterin und schloss platziert ins leere Tor ab (68.). Engin dazu: „Ich war mir sicher, noch vor der Torhüterin am Ball zu sein – allerdings nicht, ob ich dann noch genau abschließen kann. Deshalb bin ich froh, dass ich den Ball noch so exakt ins Netz bekommen habe. Es war ein wirklich anstrengendes Spiel, vor allem bei der Wärme und den Wegen, die wir gehen mussten. Umso schöner, dass es am Ende geklappt hat. Es war ein geiles Gefühl, die Mannschaft ins Finale zu schießen!“
Am Ende war es ein Triumph des gesamten Team, da vor allem die Hintermannschaft um Kapitän Dorian Schubel Schwerstarbeit leisten musste. Nun gilt es, am 19. Mai im Finale zu zeigen, ob man den Erfolg von vor zwei Jahren noch einmal wiederholen kann. Gegner sind die Freunde vom FV Laubegast. Da sich beide Teams dann innerhalb einer Woche zweimal gegenüber stehen (Liga und Pokal), wird die Friedenspfeife mal für acht Tage weggepackt werden müssen. Wünschen wir beiden Teams ein ansehnliches Endspiel und unseren Grün-Weißen den besseren Ausgang!